Aufregerthema METROPOLRADWEG

In der Gemeinderatssitzung am 27.06.2023 ging es hoch her. Und das wegen eines aus unserer Sicht unumgänglichen Themas: dem Ausbau von Radwegen!

Der Marktgemeinde Hirschaid wurde vor einigen Wochen eine Realisierbarkeitsstudie über eine über 60 km langen Verbindungsstrecke für Radfahrer von Nürnberg bis Bamberg vorgestellt. Startschuss für das Projekt (Linksammlung am Ende des Textes) war Oktober 2020. Die Idee hinter dem Projekt ist es, eine sichere und komfortable Fahrradverbindung zu schaffen, um so den Fahrradverkehr zu unterstützen und zu fördern. Doch die Diskussionen im Gemeinderat verdeutlichten, dass es geteilte Meinungen über die Notwendigkeit und die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorhabens gibt.

Unsere Meinung: nur ein sicherer Radweg ist ein guter Radweg, gerade wenn er nicht nur als Freizeitweg genutzt werden soll, sondern auch dem Alltagsverkehr dienen soll! Für Arbeitnehmer die mit dem Fahrrad pendeln ist ein hindernisfreier, gut ausgebauter Radweg genauso wichtig, wie für eine Familie mit Kindern die einen Fahrradausflug am Wochenende machen!

Der jetzt schon genutzte Radweg wird hauptsächlich auf der Westseite des Main-Donau-Kanal genutzt. Diese Daten wurden während das Stadtradelns 2022 erhoben. Auch wurde in der Machbarkeitsstudie berechnet dass um die 1000 Fahrradfahrende pro Tag den Weg nach Bamberg wählen würden. Nach Forchheim können es um die 500 sein.

All das spricht doch eindeutig FÜR einen Ausbau der Strecke, für den sich bereits 12 von 13 Gemeinden eine Zusage ausgesprochen haben. Was bedeutet: der einzige der verzögert, ist aktuell der Marktgemeinderat Hirschaid!

Aber hören wir doch mal die Contra-Argumente der Gegenseite:

Versiegelung von Feldwegen: Der Fachbericht von Frau Weinbrecht aus dem Landratsamt Bamberg weist klar darauf hin, dass es nötig ist diese Fahrradstrecken zu asphaltieren – auch wenn dadurch Nachteile entstehen. Sie wies aber auch darauf hin, dass die Eingriffe in die Natur durch die Lage (schon bereits jetzt frequentierter Weg) und die Größe des Ausbaus (eben kaum mehr als bereits besteht) auf ein Minimum reduziert werden.

Der Gemeinderat wurde nicht rechtzeitig informiert: Das Projekt läuft seit 2020 und es wurde in den Medien immer wieder darüber berichtet. In der Coronazeit liefen wohl einige Veranstaltungen online. Jedoch ist ein Mitwirken am Projekt deshalb nicht genommen! Es lief bis jetzt nur eine Machbarkeitsstudie und Fördergelder wurden zugesagt, jedoch noch keine explizite Planung. Hier wurde betont, dass die Planungshoheit immer beim Marktgemeinderat liegt.

Konfliktpotential Landwirtschaftlicher Verkehr – Fahrradfahrer: Hier gibt es Lösungsansätze vom Landratsamt Bamberg, die woanders schon sehr erfolgreich waren. Man darf nicht vergessen, wir sind nicht die erste Gemeinde die einen Fahrradweg baut. Wir können uns also von anderen Lösungen in diesem Bereich anschauen und umsetzen. Allerdings ist das Ganze ein Leuchtturmprojekt, denn einen über 60km langen Radweg, der so viele Städte verbindet ist eine Projekt ohne Gleichen.

Kosten: Der Haushalt der Marktgemeinde ist durch einige kostenintensive Projekte in den nächsten Jahren strapaziert. Das lässt sich nicht bezweifeln. Jedoch stehen die aktuellen Kostenberechnungen bei Umsetzung aller Empfehlungen (zu denen wir nicht verpflichtet sind) bei ca. 800.000€ für 3,9km bei einer Fördermittelquote von 75-80%. Das wären etwa 160.000€ die für die Gemeinde anfallen und das für einen Weg der danach allen Bürgern zur Verfügung steht die mit dem Rad fahren, ob in der Freizeit oder im Alltag.

Nutzen eines Ausbaus: Einige Gemeinderatsmitglieder bezweifelten auch tatsächlich den Nutzen eines solchen Radwegs und argumentierten, dass die vorhandenen Straßen ausreichend seien, um den Radverkehr zu bewältigen. Klar ist: der Trend zu mehr Radverkehr ist da und ein Ausbau mit dieser Förderquote ist eigentlich ein Muss. Nur so können wir Radfahrenden einen sicheren und gut befahrbaren Weg bieten. Bei einer Straße würden wir auch nicht fragen, ob sie eine gewisse Breite, asphaltiert und sicher gestaltet sein soll…

Jetzt mal in der Kürze zu den Pro-Argumenten:

– verbesserten Fahrradinfrastruktur, um den steigenden Bedürfnissen der Bevölkerung nach umweltfreundlicher Mobilität nachzukommen

– sichere Alternative zum Auto für Alltag und Freizeit

– Förderung des Freizeit-Tourismus

– Teilhabe an einem Vorzeigeprojekt

– Lebensqualität in der Region erhöhen

– Entlastung des Straßenverkehrs

– Reduzierung von Staus und Umweltbelastungen

– super Kosten-Nutzen-Verhältnis aufgrund des Förderverhältnisses

Der Marktgemeinde Hirschaid stehen in den nächsten Jahren hohe Investitionskosten ins Haus für Projekte wie z.B. Kanal- und Straßensanierungen oder Brückenbauten und da sollte eine im Vergleich so „kostengünstige“ Maßnahme in den Haushalt Einzug finden.

Aus diesen ganzen Gründen hoffen wir, dass die Gemeinde Hirschaid den Weg mit allen anderen Beteiligten auf dem Metropolradweg zu Ende „fährt“ und sich an dem Projekt beteiligt.

Wir sind auf jeden Fall geschlossen für den Metropolradweg, egal wie genau er dann in unser Marktgemeinde umgesetzt wird!

Linksammlung:

Startschuss für den Metropolradweg

Von Bamberg bis Nürnberg: Metropolradweg soll entstehen

Nächster Schritt für Metropolradweg

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