PM: ÖPNV im Landkreis – Grüne diskutieren mit Bürger:innen über notwendige Reformen 15. Februar 202515. Februar 2025 Markus Büchler (links), Landtagsabgeordneter und Sprecher für Mobilität & Thomas Ochs (rechts), Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion und Direktkandidat für die Bundestagswahl für Bamberg-Land Litzendorf – Gemeinsam mit dem Ortsverband Litzendorf lud die grüneKreistagsfraktion Bamberg-Land am vergangenen Montag zu einerDiskussionsveranstaltung über die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs imländlichen Raum ein. Als Redner waren Thomas Ochs, Direktkandidat für dieBundestagswahl im Wahlkreis Bamberg-Land, sowie der Landtagsabgeordnete undMobilitätsexperte Dr. Markus Büchler zu Gast. Ein zentrales Thema der Veranstaltung war das ÖPNV-Konzept des LandkreisesBamberg, das bereits seit 2012 geplant, aber bis heute nicht umgesetzt wurde. Stattden öffentlichen Nahverkehr schrittweise zu verbessern, sollte das gesamte Systemauf einmal umgestellt werden. Diese Herangehensweise sei problematisch gewesen,erklärte Thomas Ochs: „Diese Mammut-Ausschreibung machte es für unsere lokalenBusunternehmen fast unmöglich, ein realistisches Angebot abzugeben. Zudemwaren die Rahmenbedingungen denkbar schlecht.“ Auch Markus Büchler bezeichnete das Verfahren in Bamberg als äußerst ungewöhnlich. Vor dem Scheitern der Ausschreibung sorgte das Vorgehen des Landkreises Bamberg seiner Aussagenach für Verwunderung und für großes Interesse der Fachleute in vielen Kommunen.Ein solch radikaler Neustart mit der vollständigen Neuaufstellung des gesamtenNetzes auf einen Schlag sei unüblich, so Büchler. Der Experte für Mobilität im bayerischen Landtag plädierte außerdem dafür, diebayerische Regierung mehr in die Verantwortung zu nehmen: „Bayern befindet sichseit Jahren auf den hintersten Plätzen im ÖPNV-Ranking. Statt in den Ausbauöffentlicher Verkehrsmittel zu investieren, fließt ein Großteil der Mittel in denStraßenneubau. Wir müssen unsere Infrastruktur instand halten, aber Bayern hatwahrlich genug Straßen.“ Diese verfehlte Priorisierung habe laut Büchlerweitreichende gesellschaftliche Folgen. Denn: ein gut ausgebauter ÖPNV seiessenziell für kulturelle, wirtschaftliche und politische Teilhabe – insbesondere imländlichen Raum. Um den ÖPNV in Bayern langfristig attraktiver und bezahlbarer zu machen, forderndie Grünen beispielsweise, das Deutschlandticket dauerhaft zu sichern und dieKostensteigerung zurückzunehmen. Besonders für Schüler, Auszubildende undStudierende soll das Ticket für 29 Euro pro Monat erhältlich sein. Gleichzeitig müssedas Angebot in der Fläche außerhalb der Ballungsräume massiv ausgebaut werden,damit das Ticket auch tatsächlich eine attraktive Alternative zum Auto darstellt. Auchder Bund müsse sich stärker engagieren – mögliche Mittel könnten beispielsweisedurch eine Reform des Dienstwagenprivilegs oder durch den Abbau derSubventionen für fossile Verbrennung bereitgestellt werden.