Bericht über den Besuch von Toni Hofreiter: Vier Kernherausforderungen und ein Rückblick auf die Ampelregierung

c: Thomas Ochs
C.: Thomas Ochs

Am 6. Januar 2025 sprach Toni Hofreiter in Litzendorf über die aktuelle Lage in Deutschland und seine Visionen für die Zukunft. Dabei zeigte er sich selbstkritisch gegenüber den Versäumnissen der Ampelregierung und der Grünen, stellte jedoch gleichzeitig klar, dass diese Regierung – insbesondere durch die Initiativen der Grünen – bedeutende Erfolge erzielt hat. Zu diesen zählt die Bewältigung der Energiekrise, in der Deutschland durch die Abkehr vom russischen Gas gestärkt hervorging.

Diese Bilanz, so Hofreiter, werde in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt. In diesem Kontext

betonte er auch die vier zentralen Herausforderungen, die jede künftige Regierung meistern muss: den Klimawandel, die äußere Sicherheit, eine zukunftsfähige Industrie und eine wehrhafte Demokratie.

Die vier Kernherausforderungen:

Hofreiter betonte, dass der Klimaschutz weiterhin oberste Priorität habe, da die Zeit dränge. Er hob hervor, dass die Grünen in der Ampelregierung trotz Hindernissen viel erreicht hätten, vor allem den Ausbau erneuerbarer Energien. Dennoch sei klar, dass noch erhebliche Defizite bestehen, insbesondere bei der Verkehrswende und der Agrarwende. Er appellierte an alle Parteien, den Klimaschutz nicht nur als ökologisches, sondern auch als soziales und wirtschaftliches Projekt zu sehen, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern.

Die internationale Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine, habe die Bedeutung von Sicherheits- und Außenpolitik unterstrichen. Hofreiter würdigte die Führungsrolle Deutschlands innerhalb Europas, die dank grüner Initiative gestärkt wurde. Er forderte eine weitere Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit und eine klare Positionierung gegen Autokraten. Deutschland müsse als verlässlicher Partner für Frieden und Stabilität agieren.

Für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sei eine umfassende Transformation der Industrie notwendig, erklärte Hofreiter. Er verwies auf die Errungenschaften der Ampelregierung, etwa den Ausbau der Wasserstofftechnologie und die Förderung klimafreundlicher Produktionsweisen. Dennoch mahnte er an, dass die Verkehrswende und die Digitalisierung noch zu schleppend vorankämen. Hier müsse eine zukünftige Regierung entschlossener handeln, um Arbeitsplätze zu sichern und Innovationen zu fördern.
Deutschland ist einer der größten Ökonomien weltweit, mit einer – verglichen mit anderen Industrienationen – sehr geringen Verschuldung. Hier ist Raum für notwendige Zukunftsinvestitionen.

Hofreiter warnte vor den Gefahren für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, insbesondere durch den Populismus und radikale Parteien. Eine wehrhafte Demokratie gegen Bedrohungen von innen, so Hofreiter, sei der Schlüssel zu einer stabilen und freien Gesellschaft, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts standhalten könne.
Er sprach sich für härtere Sanktionen gegen Staaten aus, die gegen demokratische Prinzipien verstoßen, und lobte die Fortschritte bei der Unterstützung von EU-Beitrittskandidaten.

Bilanz

Hofreiter zeigte sich offen für Kritik und gestand ein, dass die Ampelregierung nicht alle ihrer ambitionierten Ziele erreicht habe. Dennoch betonte er, dass die Erfolge, vor allem durch die Initiative der Grünen, nicht genug gewürdigt würden. Die erfolgreiche Bewältigung der Energiekrise durch den schnellen Ausstieg aus der Abhängigkeit von russischem Gas sei ein herausragendes Beispiel für pragmatisches und wirksames Regierungshandeln. „Deutschland ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen“, erklärte er, „und das ist auch ein Verdienst grüner Politik.“

Zum Abschluss seiner Rede rief Hofreiter die Zuhörer*innen auf, gemeinsam einen engagierten Wahlkampf zu führen. Er betonte, dass die Grünen die Kraft und die Visionen hätten, die anstehenden Herausforderungen zu meistern, und bat um Unterstützung. „Die kommenden Jahre verlangen entschlossenes Handeln und Mut“, erklärte er, „und dafür stehe ich bereit.“

Toni Hofreiter präsentierte sich in Litzendorf als pragmatischer und entschlossener Politiker, der sowohl die Erfolge der vergangenen Jahre hervorhob als auch die offenen Baustellen klar benannte. Seine vier Kernherausforderungen – Klimaschutz, äußere Sicherheit, zukunftsfähige Industrie und wehrhafte Demokratie – markieren eine ambitionierte Agenda für Deutschlands Zukunft, die er mit Engagement und Erfahrung mitgestalten will.

Rahmen und Dank

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch eine Rede des Bundestagskandidaten Thomas Ochs (Kreisrat Bamberg & Fraktionsvorsitzender). Er kandidiert für den Wahlkreis 239 (Kulmbach, Lichtenfels und ein Teil des Landkreises Bamberg). Er stellte dar, dass ihm als Handwerker die Verbindung von kommunaler Politik mit bundespolitischen Themen sehr wichtig ist. Er betonte, dass es wichtig ist, den ÖPNV zu stärken, um auch ländliche Gebiete an der wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben zu lassen. Er führte überzeugend aus, dass er die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich für Deutschland in der Zukunft stellten, mit pragmatischen Ideen und hohem Engagement bearbeiten wird.

Der kulturelle Rahmen der Veranstaltung, die auch dem „Stärke antrinken“ galt, stellte das Duo „Fei Fränkisch Gell“. Vielen Dank für die humoristischen Einlagen.

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