Flächenversiegelung

Austauschtreffen „Wurstfabrik“

Am 12.01.2022 besuchten Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen Bayern, zusammen mit MdL Ursula Sowa den Ortsverband Hirschaid, um sich gemeinsam mit Vertreterinnen der Bürgerinitiative zum Bauprojekt „Wurstfabrik“ auszutauschen. Ludwig Hartmann informiert sich vor Ort über die lanungen und Auswirkungen dieses Großprojektes. Gemeinsam mit MdL Ursula Sowa, Bernd Fricke, dem raktionssprecher der Grünen im Kreistag, dem Kreisrat Thomas Ochs, sowie Vertreterinnen des grünen Ortsverbandes Hirschaid besichtigt er das Gelände, auf dem das zukünftige Gewerbegebiet realisiert werden soll.

Wenn es nach dem Willen des Gemeinderates geht, soll hier auf einer Fläche von 74.000 qm eine Fleisch- und Wurstfabrik des EDEKA Tochterunternehmens Franken Gut und ein Logistikzentrum entstehen. Es gibt aber Widerstand gegen dieses Projekt. „In Hirschaid hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich kritisch mit dem Bauprojekt auseinandersetzt und mit Unterschriftenlisten den Weg zu einem Bürgerbegehren frei gemacht hat.“, fasst Klaus Gehring, Sprecher des Ortsverbandes der Grünen in Hirschaid zusammen. Auch der grüne Ortsverband habe sich intensiv mit dem Bauvorhaben auseinandergesetzt. Dabei spielen nicht nur die Sorgen vor einer Zunahme der Verkehrsbelastung eine Rolle, eine mögliche Verunreinigung der Abwässer sowie erwartete Geruchsbelästigungen sind ebenfalls wichtige Aspekte. „Klimaschutz beginnt in der Gemeinde. Gerade kommunalpolitisches Handeln nimmt
direkt Einfluss auf unsere Umwelt und unsere Lebensqualität hier vor Ort.“, ergänzt der ehemalige Hirschaider Gemeinderat Albert Deml, der seit 2020 für die Grünen im Kreistag sitzt.

Ludwig Hartmann macht deutlich, dass die Hirschaider Planungen symptomatisch für den Umgang mit der Natur- und Kulturlandschaft im Freistaat sind: „Der Flächenverbrauch in Bayern hat im Jahr 2020 sogar noch zugenommen. 11,6 Hektar Äcker, Wiesen und Wälder verschwinden täglich unter Beton und Asphalt. Damit ist der aktuelle Verbrauch mehr als doppelt so hoch als die fünf Hektar Fläche pro Tag, die
selbst die Bayerische Staatsregierung anstrebt. Statt maximaler Unverbindlichkeit brauchen wir eine Politik, die denkt bevor der Bagger kommt! Nur so bringen wir den verantwortungsvollen Umgang mit der begrenzten Ressource Boden und eine gesunde Entwicklung unserer Dörfer und Städte zusammen.“

Bernd Fricke ergänzt: „Im Klimaanpassungskonzept für Stadt und Landkreis Bamberg wird für unsere Region ein enorm hoher Flächenverbrauch von 0,4 Hektar pro Tag kritisiert und ein Gegensteuern als unabdingbare Voraussetzung für weitere Klimaanpassungsmaßnahmen postuliert. Aber anstatt wirksame Gegenmaßnahmen zu treffen, wuchern weiterhin Bau- und Gewerbegebiete aus dem Boden, als würde uns der Klimawandel nichts angehen. Wir können so nicht weiter wirtschaften! Das ist verantwortungslos!“

Da eine öffentliche Veranstaltung unter Pandemie-Bedingungen nicht möglich war, fand das Austauschtreffen im kleinsten 2G-Kreis in der Alten Schule Hirschaid statt. Um dennoch eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde die Veranstaltung über ein ONLINEMeeting übertragen, so dass Interessierte die Möglichkeit hatten, Fragen über die Chatfunktion zu stellen.

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