Thomas Ochs

Vorstellung Thomas Ochs (Kreisrat Bamberg & Fraktionsvorsitzender)

redaktionelle Anmerkung: Der Artikel stammt aus dem August 2021

Wer bist du?

Mein Name ist Thomas Ochs, ich bin 47 Jahre alt und wohne in Kemmern. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich als selbstständiger Gitarrenbaumeister mit einem Nebengewerbe als Fotograf.

Seit wann bist du politisch aktiv und warum bist du politisch aktiv?

Politisch interessiert bin ich schon seit meiner Teenagerzeit, allerdings waren immer andere Dinge, wie Studium, Renovierung eines alten Bauerhofs oder Aufbau eines eigenen Betriebs präsenter, als mich politisch zu engagieren.

Die Notwendigkeit, politisch aktiv(er) zu werden, ergab sich aus drei Faktoren:

  1. Als gebürtiger Bamberger mit kosmopolitischer Ausrichtung, wohne ich seit 2004 in Kemmern. Dort lebt es sich ganz gut, aber man trifft immer wieder auf Strukturen, Denk- und Verhaltensweisen, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann.
  2. Der Aufstieg der AFD und anderer populistischer, rechtsnationaler, völkischer oder auch identitärer Gruppierungen hat mich schockiert. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns nochmal damit auseinandersetzen müssen, dass eine Partei, die ihren Hauptinhalt aus Hass auf Andere speist, zweistellige Wahlergebnisse einfährt. Für mich eine klare Motivation, endlich aktiv zu werden.
  3. Durch meine Kinder habe ich eine Motivation, die Dinge nicht nur zu beobachten und über „die Zustände“ zu schimpfen, sondern auch zu verändern. Und da Kemmern ein Musterbeispiel für nichtvorhandene Bürgerbeteiligung ist, war es mein Ziel, genau da einen grünen Ortsverband zu gründen.

Und warum ausgerechnet bei den Grünen?

Bei wem denn sonst? Mit den Grünen hatte ich schon seit meinen ersten Erfahrungen als Jugendlicher bei GAL-Treffen in einem Zimmerchen über dem Polarbär die größte Schnittmenge.

Was machst du im Kreistag (Ausschüsse,…)?

Ich vertrete aktuell die grüne Fraktion im Kultur- und Sportausschuss, im Zweckverband Gymnasien, im Zweckverband Mühlheizkraftwerk und im Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg VGN.
Besonders spannend ist dabei im Moment die Mitarbeit im Zweckverband Gymnasien und im Zweckverband Müllheizkraftwerk.

Was sind die aktuellen Themen im Landkreis in deinen Arbeitsbereich?

Die Arbeit im Kultur- und Sportausschuss ist ziemlich ernüchternd, da ich den Eindruck habe, man möchte hier überhaupt keine neuen Ideen haben. So wurde meine Idee, auf dem Michelin-Gelände zumindest als Zwischennutzung eine Laborsituation zu ermöglichen, sofort abgebügelt. Aber da bleibe ich weiter dran 😉

Dafür ist aber der Zweckverband Gymnasien hochinteressant. Neben der Notwendigkeit, mehrere Gymnasien in Bamberg zu renovieren, ist die Politik natürlich auch lokal gefordert, Entscheidungen zu treffen, die den Schulen, vor allem aber den Schüler*innen und Lehrkräften in der Pandemie helfen. So zeigt sich, dass beispielsweise die Entscheidung für Microsoft Teams hilft, Unterricht per Videokonferenz zu ermöglichen, da dies in meiner Wahrnehmung relativ stabil und zuverlässig funktioniert.

Auch die Mitarbeit im Zweckverband Müllheizkraftwerk eröffnet Perspektiven: Einerseits ist dort durch die Beteiligung der Stadt Bamberg nicht automatisch eine konservative Mehrheit gegeben. Dies ermöglicht Gestaltungsspielräume und Diskussionen, die sonst nicht geführt werden würden.

Andererseits stehen in den nächsten Jahren im Energiesektor in und um Bamberg einige hochinteressante Entwicklungen an. Als Beispiel führe ich hier das Thema Klärschlamm an. Während man es im Landkreis hier nicht schafft, erst über ein Gesamtkonzept

Während man es im Landkreis nicht schafft, erst über ein Gesamtkonzept und über eine Kooperation mit der Stadt Bamberg nachzudenken, bevor man einzelne, fragwürdige Massnahmen angeht (Beispiel: Klärschlammtrocknung in Strullendorf – grandios gescheitert!), werden in der Stadt Bamberg mehrere Optionen geprüft. Durch unser, also der Fraktionen Grünes Bamberg und Grüne Bamberg-Land, Zutun werden dabei aktuell auch Alternativen zur Monoverbrennung bewertet. Hier eröffnen sich Möglichkeiten, auch für den Landkreis, so man denn willens ist, regional zu denken.

Wenn du eine Sache im Landkreis sofort umsetzen könntest, welche wäre es?

Ganz klare Sache und ohne zu zögern: Der Nationalpark Steigerwald. Für mich eines der wichtigsten Projekte in der Region. Für mich ist es schwer nachvollziehbar, wie hier seit Jahren dagegen agiert wird. Ein Nationalpark im Steigerwald wäre aus meiner Sicht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, eine Riesenchance für eine nachhaltige Entwicklung, nicht nur im Naturschutz, sondern auch ökonomisch ein deutlicher Schritt nach vorne.

Wenn Du Dich nicht im Kreistag engagierst, was macht Dir sonst Freude? Wofür brennst Du? Was macht Dir Spaß?

Natürlich mein Beruf, also das Herstellen von hochwertigen Gitarren, die Fotografie und meine Band GLOOMFIRE – reinhören unter: www.bit.ly/gloomfire_spotify. Ausserdem bin ich natürlich durch die ökologische Sanierung eines historischen Bauernhofanwesens in Kemmern, wo ich wohne und wo ich auch meine Werkstatt habe, dauerbeschäftigt.

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