Hofbesichtigung Veldensteiner Forst – artgerechte Tierhaltung und ökologischer Landbau

Am 7.3.2020 lud die Ortsgruppe „Grünes Memmelsdorf“ zu einer Besichtigung nach Lohndorf zum Hof „Veldensteiner Forst“ ein. 25 sehr interessierte kleine und große Bürgerinnen und Bürger ließen sich den Hof, die Weiden und den Verkaufsladen zeigen.

Der Hof erhielt 2019 das Bio Zertifikat für pflanzliche Erzeugnisse, Futterbau, Grünlandprodukte und tierische Erzeugnisse, Kälber, Kühe und Rinder. Bereits seit 2009 ist der Betrieb ein EU-zugelassener Schlachtbetrieb und hat damit die Erlaubnis für das Schlachten von Rindern erhalten. Dies erspart den Tieren einen unnötigen und auch angstvollen Weg zum Schlachthof. Die Besitzer Stephan Salzbrenner und Michaela Herbst berichteten, dass sie sich auf der Suche nach einer Rinderrasse für die ganzjährige Freilandhaltung letztlich für das Aubrac entschieden, eine aus dem Zentralmassiv Frankreichs stammende Robustrinderrasse mit außergewöhnlicher Fleischqualität, gutem sozial Verhalten und ausgeprägten Muttereigenschaften. Die ganzjährige Freilandhaltung bei regnerischem und kaltem Wetter macht den Tieren nichts aus, ganz im Gegenteil, sie ist artgerecht – die Tiere suchen immer den Weg ins Freie anstatt sich irgendwo unterzustellen. Die Tiere werden hier mindestens 2,5 Jahre alt bevor die Schlachtung ansteht, in der konventionellen Viehhaltung sind es in der Regel gerade mal 6 Monate.

Aber auch hier stellt der Klimawandel den Betrieb vor Probleme, aufgrund der Trockenheit ist es dem 55 ha großen Betrieb nicht möglich, die insgesamt ca. 40 Tiere alleine durch ihre Weiden zu ernähren, ohne Futterzukauf geht es nicht.

Mit wieviel Respekt die Tiere behandelt werden zeigt sich, als Stephan Salzbrenner berichtetet, dass es ihm schon einige schlaflose Nächte bereitet wenn bei einem seiner liebgewonnenen Rinder die Schlachtung ansteht.

Seit 2019 beziehen die Besitzer Schweinefleisch von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Auch hier wird sehr großen Wert auf regionales Futter ohne Gentechnik, Wachstumsförderer oder Antibiotika, kurze Transportwege und dem nötigen Respekt vor der Kreatur gelegt und das eigene Angebot so optimal ergänzt.

Stephan Salzbrenner bewirtschaftet zudem das Lohndorfer Jagdrevier, wo diese Philosophie auch gelebt wird „an einem artenreichen und gesunden Wildtierbestand und der Nutzung natürlicher Ressourcen ist uns sehr gelegen“. So kann im Verkaufsladen auch Wildfleisch aus heimischen Wildrevier angeboten werden. Darüber hinaus ist Stephan Salzbrenner auch als Biberberater aktiv.

Zu guter Letzt durften wir ein reichhaltiges und sehr leckeres Angebot im Hofladen kosten. Der Hofladen hat immer Samstags zwischen 9:00 und 13:00 Uhr geöffnet. Viele der kulinarischen Angebote sind aber auch im „Regiomaten“ direkt vor der Hofeinfahrt außerhalb der Öffnungszeiten erwerbbar.

Der Hof „Veldensteiner Forst“ ist ein tolles Bespiel dafür, wie ein respektvoller Umgang mit Tieren und Natur im Bereich der Nutztierhaltung möglich ist. Um qualitativ besonders hochwertige Produkte erzeugen zu können, sind die Tierhalterinnen und Tierhalter natürlich auf einen angemessenen Preis angewiesen. Diesen zahlt man aber in diesem Fall sehr gerne.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Herbst und Herrn Salzbrenner für den Einblick in ihren Betrieb!!!

Nähere Infos unter hof-veldensteiner-forst.de

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