Unser Trinkwasser

So lautete der Titel einer Veranstaltung der GRÜNEN und der Ökologischen Liste Hirschaid mit Prof. Dr. Peiffer vom Bayreuther Lehrstuhl für Hydrologie. Und die Antwort der Referenten war ein eindeutiges „JA!“. Die Zeit drängt, mit geeigneten Maßnahmen den verehrenden Auswirkungen des Klimawandels entgegenzusteuern.

Zu Beginn des Vortrages erläuterte Prof. Peiffer, dass in Bayern das Trinkwasser fast vollständig aus Quell- und Grundwasser gewonnen wird. Dabei ist das Quellwasser sehr stark von der Regenperiode abhängig, während das Grundwasser nahezu konstant zur Verfügung steht. Besorgniserregend ist jedoch, dass die Grund-wasser-Neubildung seit über 5 Jahren um ein Viertel gegenüber dem langjährigen Mittel zurückgegangen ist. Dies hat drastische Auswirkungen für die Natur, die Landwirtschaft und natürlich auch auf unsere Wasserversorgung.

Ein weiteres Problem ist der Eintrag von Nitrat ins Grundwasser, bedingt durch die Düngung, die auf die Felder und Wiesen aufgebracht wird. Je nach Tiefe des Brunnens dauert es Jahre, bis das Nitrat durch die Boden-schichten durchsickert und im Grundwasser ankommt. Können dann die gesetzlichen Nitrat-Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden, müssen die Trinkwasserbrunnen geschlossen werden.
Prof. Peiffer zeigte aber auch auf, dass wir es selbst in der Hand haben, diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Bezüglich dem Nitrat-Problem ist die Landwirtschaft gefordert, die Düngemengen zu begrenzen. Noch besser ist eine ökologische Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen. Hier ist dank der jüngsten Gesetzgebung aufgrund des Bienen-Volksbegehrens eine Steigerung des ökologischen Landbaus auf 30% geplant. Es muss dann aber auch die Abnahme biologisch erzeugter Produkte durch den Handel besser geregelt werden!

Bezüglich der Grundwasser-Neubildung muss durch entsprechende Maßnahmen dafür gesorgt werden, dass das Regenwasser nicht schnell in Bäche und Flüsse abgeleitet wird, sondern zurückgehalten wird. So kann es in die Böden versickern und zur Grundwasserbildung beitragen.

Anschließend ging Bernd Fricke, 2. Bürgermeister von Stegaurach und Landratskandidat der GRÜNEN im Landkreis Bamberg, auf die Auswirkungen des Klimawandels ein. Besonders stark sind derzeit die Auswirkungen in der Landwirtschaft und vor allem in unseren Wäldern zu spüren. Deshalb müsse auch in der Region Bamberg—wie in der EU—der Klimanotstand ausgerufen werden. Dahinter stehe eine Agenda, die zum Beispiel beinhalte, dass alle Entscheidungen in den kommunalen Gremien grundsätzlich auf Klimafolgen überprüft werde. Bernd Fricke zeigte auf, dass der Landkreis zwar viele vernünftige Konzepte erstelle, aber die notwendige und ausreichende Umsetzung fehlt, um den Klimawandel zu stoppen. „Wir brauchen eine Mobilitätswende und viel konsequentere Maßnahmen bei der Energiewende, um unsere selbst gesteckten Klimaziele zur erreichen. Dazu gilt es die Bürger mitzunehmen!“

Sebastian Frank, Bürgermeisterkandidat der Hirschaider GRÜNEN und der Ökologischen Liste Hirschaid bestätigte dies. In Hirschaid wurde mit Hilfe der Bürger*innen ein Gemeindeentwicklungskonzept erstellt, das viele sinnvolle Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen enthält. Aber auch hier vermisst er die konsequente Umsetzung durch den aktuellen, schwarz dominierten Gemeinderat. In der anschließenden regen Diskussion wurde betont, dass es viele Lösungsansätze gibt, die wir lediglich aufgreifen müssen. Dazu braucht es aber mehr Menschen in der kommunalen Politik, die sich für eine entschiedene und nachhaltige grüne Politik einsetzen!

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