Von: Lissy Dörfler-Christa
Artenvielfalt retten – Wir tun was!
Die Artenvielfalt ist in Gefahr! Das wissen wir schon lange, doch es passiert immer noch viel zu wenig. Täglich verschwinden Arten auf der Welt. Laut IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) sind nahezu eine Millionen Arten betroffen.
Nicht nur Flora und Fauna sind bedroht, letztendlich auch der Mensch selbst. Robert Watson, Präsident des Weltbiodiversitätsrats der UNO mahnt, die Zerstörung der Artenvielfalt bedrohe den Menschen "mindestens genauso" wie der Klimawandel. Nach der momentan in Paris laufenden Tagung von IPBES wird ein globaler Bericht zur Lage der biologischen Vielfalt veröffentlicht werden, der alarmierende Zahlen vorlegen wird.
Auch in unserem Landkreis sieht es dramatisch aus. Die Insektenwelt summt und brummt so wenig wie noch nie! Den Hummeln wird es zu warm, viele wandern in den Norden aus. Die Bienen fliegen orientierungslos herum und den Vögeln fehlen Nahrungsquellen! Unsere Wiesen sind zum Großteil artenarme Mähwiesen und auch der letzte Ackerrandstreifen wird oftmals zerstört.
Gründe dafür gibt es viele. Mithauptverursacher ist die Landwirtschaft. Geändertes Mähverhalten, Massentierhaltung, Verlust an landwirtschaftlich extensiv genutzten Flächen, Missbrauch von Ausgleichsflächen, Spritzmitteleinsatz und vieles mehr tragen zum Sterben der Arten bei. Doch auch der inflationäre Konsum der Menschheit und die Überbevölkerung der Erde spielen hier eine entscheidende Rolle.
Doch was nützt das Jammern dachten wir uns in Litzendorf und haben deshalb eine Projektgruppe "Insektenfreundliche Gemeinde Litzendorf" gegründet.
Wir, das sind eine Gärtnerin, eine Biologin, und acht Insektenliebhaber und Umweltaktivisten. Es reicht einfach nicht aus auf die Änderungen in der Politik zu warten, wir wollen selbst aktiv werden.
Was wir machen?
- Wir legen Flächen im Ortskern an.
- Schauen nach was mit den Ausgleichsflächen des Flächennutzungsplanes passiert. Überprüfen ob es sie überhaupt gibt und geben unsere Daten an die Gemeinde weiter.
- Geben Tipps zur naturnahen Gartengestaltung.
- Gestalten uns übergebene Ausgleichsflächen in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde.
- Bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen z.B. auch zur Lichtverschmutzung an.
- Kartieren Wiesen und überlassen sie der Natur.
- Arbeiten mit dem Bauhof zusammen, um durch das geänderte Mähverhalten mehr Rückzugsorte für die Arten zu schaffen.
- Holen den Wildlebensraumberater Oberfranken zu uns zur Vernetzung der Landschaft.
- Und suchen natürlich weiter Interessierte, die unsere Arbeit unterstützen.
Es wäre schön, wenn wir uns im Landkreis zu diesen Themen vernetzen würden, denn so können wir mehr erreichen im Sinne unserer Arten. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung! Artenschutz fängt vor der Haustüre an!
Lissy Dörfler-Christa
Lissy@familie-christa.de
Ihr Standpunkt
