Könnte am Ende die Bamberger Kläranlage Schaden nehmen?

Das Vorhaben der Firma Refood, einen Betriebsstandort für Lebensmittelverwertung in der Nähe von Walsdorf anzusiedeln, ruft nun auch die Grünen auf den Plan. Sie haben dazu noch eine ganze Reihe von Fragen, die ebenso wie die Bürger*innen-Initiative vor Ort kritische Aspekte beleuchten. So ist es etwa Grünen-Stadtrat Wolfgang Grader nicht klar, warum Refood an seinem Standort in Eltmann einen Antrag auf Betriebserweiterung gestellt hat, der aktuell entscheidungsreif ist, und sich gleichzeitig bei Walsdorf neu ansiedeln will.

Skeptisch ist Grader auch bezüglich der Nähe zur vorhandenen Tierkörperbeseitigungsanlage bei Walsdorf, die von einem Zweckverband aus Stadt und Landkreis betrieben wird. Gemeinsam mit seinem Kreistagskollegen Bernd Fricke hat er deshalb eine Anfrage gestellt, ob sich etwa Refood an dieser Anlage beteiligen will, ob also hier die eigentliche Begründung für die Standortwahl liegt. „Gab es schon Vorstöße in diese Richtung?“ wollen die beiden Grünen-Politiker wissen. Und würde eine Beteiligung nicht zur Folge haben, dass der Zweckverband aufgelöst und reprivatisiert werden müsste, so ihre Frage.

Gäbe es eine Verbindung zwischen einem neuen Refood-Standort und der Tierkörperbeseitigungsanlage, so könnte das nämlich Folgen für die Bamberger Kläranlage haben, befürchtet Wolfgang Grader, denn von dort besteht eine direkte Druckwasserleitung. „Könnte das zu einer Überlastung der Kläranlage führen?“ fragt er deshalb weiter. Grader verweist auf andere Refood-Filialen, die bereits an Tierverwertunganlagen beteiligt sind. Und mehrere Umweltvorkommnisse im Zusammenhang mit Refood sind nach Informationen der Grünen auch schon bekannt geworden. So etwa in Schleswig im Jahr 2018, wo Mikroplastik aus den entsorgten Abfällen ins Abwasser geraten war und der Fluss Schlei nachhaltig geschädigt wurde.

Für Kreisrat Bernd Fricke ist auch zu klären wie sie die Verkehrsbelastung für die umliegenden Ortschaften auswirkt, da mit zusätzlichem Schwerverkehr für Trosdorf, Tütschengereuth und z.B. Stegaurach gerechnet werden muss. Im Übrigen sollte die Zeit vorbei sein, solch grosse Projekte auf die grüne Wiese in eine intakte Landschaft zu setzen.

Lesen Sie die Anfragen von Bernd Fricke als PDF hier.