Sonne, Wind und Speicher schaffen Unabhängigkeit und Wertschöpfung vor Ort

Die Stegauracher Grünen besuchten zusammen mit dem GRÜNEN Landratskandidaten, Thomas Ochs und mit vielen Gästen den Energiepark in Trabelsdorf

Es war ein wunderschöner Herbsttag, an dem 25 Interessierte vom Stegauracher Rathaus mit dem Fahrrad aufbrachen, um den Energiepark von Roland Lösel in Trabelsdorf zu besuchen. Darunter Thomas Ochs, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Bamberger Kreistag und Landratskandidat für die Wahl am 8. März, Bernd Fricke, 2. Bürgermeister von Stegaurach, sowie Gemeinderätin Christine Weigmann-Popp und als Gast, Gemeinderat Uwe Metzner. 

Und was sie vorfanden ist ein Paradebeispiel innovativen Unternehmertums in Sachen „Grüner Energiewende“. Bereits Anfang der 2000er Jahr begann Roland Lösel mit der Planung von Windrädern auf der Trabelsdorfer Höhe und verwirklichte zwei Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 3 MW 2016/2017 – damals noch gegen viel Widerstand.

In den letzten Jahren kamen zwei Solarfelder mit 11 MW und mit 14 MW hinzu und der Unternehmer plant die Ergänzung seiner Anlagen mit Batteriespeichern. Rein rechnerisch kann Lösel außerdem mit den Erneuerbaren-Energienanlagen am Standort Trabelsdorfer Hof derzeit den Strombedarf von ca. 10.000 Haushalten decken.

Doch damit ist das Engagement von Roland Lösel noch lange nicht zu Ende. Durch sein know-how und seiner jahrelangen Erfahrung ist er mittlerweile auch für mehrere Gemeinden im Landkreis Bamberg mit der Projektierung von „grünen“ Stromerzeugungsanlagen aktiv. Wenn alle bereits in Betrieb und die in Planung befindlichen Anlagen realisiert sind (das sind dann ca. 75MW Windstrom und ca. 75 Megawatt Solarstrom), könnten rechnerisch alle Haushalte von Bamberg gleich doppelt mit Strom versorgt werden.

Lösel sieht in der Abkehr der fossilen Energien und der Umstieg auf 100% Erneuerbare mit Speichern den einzigen zukunftsfähigen Weg die Energieversorgung langfristig und kostengünstig sicher zu stellen. So liegen die Stromerzeugungskosten von Wind- und Solarstrom schon heute deutlich günstiger als jede in einem konventionellen Kraftwerk erzeugte Kilowattstunde. „Verrückterweise sind die Stromerzeugungskosten bei der von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche favorisierten Gasturbinenkraftwerke mit Kosten zwischen 8 und 10 Cent pro kWh am teuersten.  Das wird den deutschen Stromkunden durch die  Einführung einer neuen Gas-Sonderumlage auf den Strompreis deshalb noch teuer zu stehen kommen“, so Lösel

Weitaus sinnvoller und kostengünstiger wäre es nach Ansicht von Roland Lösel, wesentlich stärker den Ausbau von Speichertechnologien durch Anlagenbetreiber voranzutreiben, was er mit Fakten und aufschlussreichen Tabellen untermalen kann.

Leider werden – wie auch schon in der Vergangenheit – immer noch sehr viele Unwahrheiten erzählt.
So würde z.B. bei dem geplanten Vorranggebiet 4234 südlich von Weipelsdorf, wo auch die Gemeinde Stegaurach gerne zwei Windräder errichten möchte, die Angst geschürt, dass ein Großteil des Michelsberger Waldes gerodet werden müsse. Aber wie auch der Bund Naturschutz schon ausführt, werden pro Windrad ca. 1 Hektar (10.000 m2)  Wald für den Aufbau benötigt, ca. 50% können nach dem Aufbau sofort wieder aufgeforstet werden. Außerdem müssen neben Aufforstungsmaßnahmen auch umfangreiche  Walderneuerungsmaßnahmen in schadhaften Wäldern vom Betreiber vorgenommen werden.

Die „visuelle Integrität“ sei durch den Bau von Windkraftanlagen gefährdet?

Auch fehlt bei der Diskussion um eine mögliche Beeinträchtigung von Sichtachsenbeziehungen zum Weltkulturerbe Bamberg jegliche Verhältnismäßigkeit. Lösel fordert hier eine ehrliche, mehr sachliche und vor allem wissenschaftliche Diskussion. „Einfach ‚Bedenken‘ anmelden und ‚Behauptungen‘ in den Raum zu stellen reicht da nicht“, so Lösel.

So sei aus dem inneren Stadtbereich vom Weltkulturerbe keines der möglichen Windräder im Michelsberger Wald zu sehen. Befindet sich der Betrachter auf weit entfernten und höheren exponierten Lagen außerhalb Bambergs, wie z.B. der Giechburg, können die Windräder in weiter Ferne, wie auch die bereits stehenden Windräder in Mühlhausen oder die zukünftigen, schon genehmigten und im Bau befindlichen Windräder auf Walsdorf-Burgebracher Gebiet zwar wahr genommen werden, aber weit weg am Horizont, und vor allem aber nicht direkt hinter den Türmen von Dom und Sankt Michael. Sichtachsenstudien und 3D-Visualisierung zeigen je nach Standort die möglichen Fernsichtachsen-Kulissenwirkungen auf das Welterbe Bamberg.

Folgt man z.B. der Argumentation des Landesamtes für Denkmalpflege, die „Sieben-Kirchen-Skyline sei erheblich beeinträchtigt“ kann das pauschal so nicht gewichtet werden, denn die Mühlhäuser und die z.Z. im Bau befindlichen Walsdorf-Burgebracher-Windräder sind je nach Fernsichtachsenstandort immer am Horizont links und rechts neben der Welterbeskyline zu sehen.

Bernd Fricke plädiert dafür, möglichst alle Planer und Betreiber von Windkraftanlagen im neu auszuweisenden Vorranggebiet an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam aufzuklären.

Dabei gilt es – so eine Teilnehmerin – doch insbesondere auch auf die positiven Vorteile hinzuweisen. Wir erreichen mit den Windrädern schneller die Unabhängigkeit von Gas- und Ölimporten und können unseren Strombedarf direkt vor Ort erzeugen. Davon profitieren finanziell gerade auch die kleineren Gemeinden wie z.B. Walsdorf und Priesendorf, so Kreisrat Thomas Ochs.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Ende einig, dass es mehr solcher zupackenden Energieunternehmer wie Roland Lösel bräuchte.